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Käte-und-Walter-Raiß-Straße

Käte-und-Walter-Raiß-Str.

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Mörfelden-Walldorf hat am 18. Juli 2023 beschlossen und am 1. September 2023 wurde die bisherige Werrastraße, welche auch an das ehemalige Wohnhaus der Eheleute grenzt, in die „Käte-und-Walter-Raiß-Straße“ umbenannt.


Weitere Erläuterungen und Hintergründe:

Frau Käte Raiß, die 1930 geboren wurde, lebte in einer gewerkschaftlich und politisch engagierten Familie. Während sie den kaufmännischen Teil sowie die Kundenberatung im eigenen Steinmetz-Betrieb übernahm, schloss sie sich Ende der 1960er Jahre den Initiativen gegen die Stationierung von Atomraketen, gegen den Bau von AKWs sowie für den Frieden an. 1978 wirkte sie bei der Gründung der Bürgerinitiative (kurz BI) gegen die Flughafenerweiterung mit. Die Organisation des Volksbegehrens gegen den Bau der Startbahn 18 West fand im eigenen Wohnhaus von 1981 bis 1982 statt.
In der Zeit von 1985 bis 1993 war sie als ehrenamtliches Mitglied des Magistrats (Grüne Bürgerliste) an politischen Entscheidungen direkt beteiligt. Von 1997 bis 2001 war sie außerdem als Stadtverordnete mit einer zusätzlichen Funktion aus Vorsitzende des Sozialausschusses tätig. Ihre letzte ehrenamtliche Tätigkeit übte sie von 2011 bis 2016 erneut als Mitglied des Magistrats aus.

Herr Walter Raiß, geboren 1926, lernte nach dem Schulbesuch den Beruf des Steinmetz, welchen er bis 1999 im eigenen Familienbetrieb ausübte.
Er war vielseitig ehrenamtlich tätig, unter anderem auch bei der Gründung der Bürgerinitiative gegen die Flughafenerweiterung und der Organisation des Volksbegehrens gegen den Bau der Startbahn 18 West. Während der Aktivitäten im Beweissicherungsverfahren und im Wasserrechtsverfahren gründete er den BUND Ortsverband, welcher zurzeit ca. 370 Mitglieder zählt. Beim BUND Landesverband Hessen übernahm Walter Raiß viele ehrenamtliche Tätigkeiten, welche unter anderem geschäftsführender Vorstandssprecher, Vertreter des Landesvorstandes auf Bundesebene im Verbandsrat und Gesamtrat, Bundesdelegierter des Landesverbandes Hessen und Vorstandssprecher für die Ausbauvorhaben des Flughafens beinhalteten. Er nahm persönlich an allen Anhörungen zum Flughafenausbau teil. Herr Raiß gehörte auch zu den Gründungsmitgliedern des Fördervereins sowie der Stiftung Mönchbruch.

Besonders bemerkenswert ist, dass die Eheleute Käte und Walter Raiß am 18. Juni 2009 das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland erhalten haben.
Sie waren durch ihr hohes Engagement für gesellschafts-, sozial- und umweltpolitische Themen örtlich sowie überörtlich sehr bekannt und wurden dafür sehr geschätzt. Sie waren an der Entstehung und dem Aufbau der Hüttenkirche stark beteiligt und trugen dazu bei, dass diese als Gedenkstätte immer noch erhalten geblieben ist und aktiv genutzt wird. Auf Anregung des BUND Orts-und Kreisverbandes wurde eine geeignete Örtlichkeit gefunden, die nach den Eheleuten Käte und Walter Raiß benannt werden konnte.
In einem feierlichen Rahmen wurde am 1. September 2023 die bisherige Werrastraße, welche auch an das ehemalige Wohnhaus der Eheleute grenzt, in die „Käte-und-Walter-Raiß-Straße“ umbenannt.



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