3176-Panorama.jpg

CO2-neutrale Wärmeversorgung für die Stadtverwaltung


Es ist ein ehrgeiziges Ziel: Die Stadtverwaltung Mörfelden-Walldorf soll bis zum Jahr 2030 klimaneutral werden. Mit dem Leitkonzept Klimaschutz hat das Stadtparlament diese Aufgabe vergeben und jetzt liegt der Fahrplan für die Wärmeversorgung vor. „Es ist ein großer Schritt in Richtung der CO2-neutralen Heizungsanlagen von rund 70 städtischen Gebäuden“, sagt Bürgermeister Thomas Winkler. Für die Sanierung und Umstellung der Anlagen sind Investitionen von insgesamt 2,44 Millionen Euro vorgesehen. In seiner jüngsten Sitzung hat das Stadtparlament eine entsprechende Vorlage verabschiedet.

Der „Transformationsplan 2030“ zeigt auf, wie der Gebäudebestand künftig klimaneutral mit Wärme versorgt wird und gleichzeitig die Kosten sinken. „Beim Strom ist das schon geschafft. Dank des konsequenten Wechsels auf regenerative Stromtarife und dem Einsatz von Photovoltaik auf städtischen Gebäuden“, freut sich der städtische Energiebeauftragte Andreas Fröb.

In Sachen Wärme ist das Ziel, durch effizientere Heizungsanlagen bis zum Jahr 2030 den Energieverbrauch zwischen 20 und 30 Prozent zu reduzieren. Darüber hinaus wird der ganze Wärmebereich klimaneutral. Um das zu schaffen, wurde der Einsatz sämtlicher technologischen Möglichkeiten untersucht – von einem Nahwärmenetz über Biomasse bis zu Wärmepumpen. Alles mit dem Ziel einer nachhaltigen Wärmeversorgung.

Bereits in diesem Jahr soll es mit den Kitas I und VIII sowie den städtischen Wohnhäusern in der Straße Am Hegbach los gehen. Im Haushalt 2025 und 2026 sollen dafür insgesamt 945.000 Euro bereitgestellt werden. „Natürlich stellen wir unsere Anlagen nicht auf Teufel komm raus um. Viele Heizungen sind aber in die Jahre gekommen und müssen ohnehin bald ausgetauscht werden“, erläutert der Bürgermeister. Etwa 40 Prozent der Bestandsanlagen sind jetzt bereits älter als 20 Jahre.

Insgesamt betreut das Stadtplanungs- und Bauamt aktuell 73 Gebäude, davon 32 Wohngebäude mit rund 300 Wohneinheiten. Um diese Gebäude zu beheizen, werden jährlich knapp 8.000 Megawattstunden Energie verbraucht. „Hier sind wir auf einem guten Weg. Über 40 Prozent der Heizenergie wird bereits mit erneuerbaren Energien abgedeckt. Bis 2035 stellen wir schrittweise alle Anlagen um“, sagt der Energiebeauftragte Fröb. Langfristig werden auch noch viele Gebäude energetisch saniert, damit sie zukunftssicher werden und möglichst wenig Energie zum Heizen benötigt wird.

„Mit dem Sanierungsplan gehen wir in den Endspurt für eine CO2-neutrale Wärmeversorgung“, so der Bürgermeister. Dabei zeigt sich wieder einmal, dass Klimaschutz und eine nachhaltige Finanzpolitik Hand in Hand gehen. Denn auf der einen Seite wird die Wärmeversorgung klimafreundlich umgestellt und auf der anderen Seite spart die Stadt beim Energieverbrauch.

Gleichzeitig wird aber auch an einem Plan für die künftige Wärmeversorgung von ganz Mörfelden-Walldorf gearbeitet. Im letzten Jahr startete die kommunale Wärmeplanung und mittlerweile liegen Daten zum Wärmebedarf und zu erneuerbaren Energiepotentialen im ganzen Stadtgebiet vor. Im nächsten Schritt wird ausgearbeitet, wie man sich die Versorgung in einzelnen Stadtvierteln vorstellen kann. An den verschiedenen Möglichkeiten der nachhaltigen Wärmeversorgung können sich dann Unternehmen, Wohnungsbaugesellschaften und Hauseigentümer orientieren. Eine Infoveranstaltung für alle Bürger ist für den kommenden Mai geplant. „Bis Ende des Jahres soll die Planung abgeschlossen und damit sind wir unter den Vorreitern in Südhessen“, sagt der Bürgermeister abschließend.