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Schafbeweidung im Rödergewann


Wer derzeit regelmäßig im Gebiet Rödergewann, zwischen den angrenzenden Ortsteilen, unterwegs ist, wird zwangsläufig auf die Schafherde der Schäferin Nicole Jackwert treffen. Die Schäferin beaufsichtigt eine Herde von 100 Tieren, die voraussichtlich bis Ende Dezember im Einsatz ist, um die ökologische Pflege des Flora-Fauna-Habitats (FFH) sicherzustellen. Seit mehreren Jahren kommen Schafe erfolgreich in der Landschaftspflege zur Anwendung. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen und Wiesen zwischen Mörfelden und Walldorf zeichnen sich durch ihre hohe Artenvielfalt und ökologischen Wert aus, wie durch den erlangten Schutzstatus belegt wird. Der Bereich genießt sowohl den Schutzstatus eines FFH-Gebiets gemäß europäischem Recht als auch die Auszeichnung als Geschützter Landschaftsbestandteil gemäß landesgesetzlichen Vorgaben.

Das vorrangige Ziel der Schafbeweidung besteht darin, den Zustand des 1,3 Quadratkilometer umfassenden Schutzgebiets nachhaltig zu optimieren. In diesem Kontext erweist sich die jährliche Landschaftspflege durch Schafe als außerordentlich effektiv. Die wertvollen Magerrasen und Streuobstwiesen werden durch deren Pflege langfristig erhalten. Fehlt diese Weidnutzung, so droht dem Gebiet binnen kürzester Zeit ein Verbuschen, was zur Folge hätte, dass seltenen Pflanzen und Tieren die erforderliche Lebensgrundlage entzogen würde. In diesem Jahr sind 68 Schafe, 25 Lämmer und sieben Ziegen mit der verantwortungsvollen Aufgabe betraut, die zwischen Juli und Ende Dezember erfolgt.

Die Aufsicht über die Tiere obliegt der Eppertshäuserin Nicole Jackwert, die die Gegebenheiten im Flora-Fauna-Habitat als äußerst positiv empfindet. Gleichzeitig stellt der Wechsel in diese Region für sie eine Herausforderung dar. Ihre älteren Schafe sind erfahren in dieser Form der Landschaftspflege; jedoch sind die Lämmer mit der neuen Umgebung noch nicht vertraut und erschweren durch unberechenbares Verhalten das Umstellen der Herde. „Die Lämmer folgen häufig ihrer Mutter nicht, sondern setzen sich einfach hin. In solchen Momenten muss man darauf achten, dass keines verloren geht“, beschreibt sie die Herausforderung.

In den vorherigen Jahren hatte Jackwert ihre Schafe in Dietzenbach eingesetzt, jedoch traten dort ungünstige Umstände auf, die sie dazu bewogen, ihre Tiere nicht länger dort zu lassen. Es kam bedauerlicherweise vor, dass Jugendliche in den Abendstunden über den Zaun kletterten und die Tiere misshandelten.

Die Grünflächen, die den Tieren als Weide dienen, sind durch einen Elektrozaun gesichert. Jackwert bittet daher um Einhaltung eines angemessenen Abstands zu den eingezäunten Flächen. Zudem ist es ratsam, die eigenen Hunde in der Nähe des Zaunes an der Leine zu führen, um sicherzustellen, dass es nicht zu gefährlichen Kontakt mit dem Zaun kommt. Auch für die Schafe ist es sicherer, wenn Hunde angeleint bleiben.

Für den BUND stellt die Kooperation mit Nicole Jackwert eine wertvolle Gelegenheit dar. Bei der Genehmigung der Landschaftspflegemaßnahme, insbesondere im Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest, traten keine Probleme auf. Im Falle eines Notfalls stehen die Helfer des BUND bereit, um unverzüglich erste Hilfe zu leisten, sollte etwas mit den Tieren geschehen.