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Stadtwerke setzen auf weitere Köderboxen gegen Ratten im Kanalsystem
Die Stadtwerke haben die Schädlingsbekämpfung im Kanalsystem Mörfelden-Walldorf weiter intensiviert und im ganzen Stadtgebiet nun noch weitere Köderboxen in den Kanälen installiert. Ziel ist es, die Rattenpopulation auf einem kontrollierten Niveau zu halten.
Auch wenn es derzeit keine akute Rattenplage in Mörfelden-Walldorf gibt, sehen die Stadtwerke die Notwendigkeit, präventiv gegen die Vermehrung der Tiere vorzugehen. In manchen Bereichen kam es immer wieder zu Beschwerden.
Umstellung auf dauerhafte Köderboxen statt saisonaler Schädlingsbekämpfung
Die Stadtwerke haben bereits vor einigen Jahren damit begonnen, schrittweise auf dauerhaft im Kanalsystem eingesetzte Köderboxen (dies insbesondere an stark betroffenen Stellen in den Kanälen) umzustellen. „Diese Boxen enthalten entsprechende Giftköder, sind aber so konzipiert, dass es keinen Kontakt zwischen dem Gift und dem Abwasser geben kann“, betont Erster Stadtrat Karsten Groß.
„Die im Vergleich zu früheren Belegungsverfahren deutlich umweltschonenderen Köderboxen werden im Rahmen eines Monitorings regelmäßig auf ihre Effektivität hin kontrolliert. Je nach Situation werden entweder Gift nachgelegt oder die Köderboxen an anderen Stellen eingebracht“, sagt Jochen Göbel, Betriebsleiter der Stadtwerke.
Viele Ratten haben sich am Bahnhof Mörfelden Richtung Tizianplatz angesiedelt. Hier werden spezielle Köderboxen durch das Ordnungsamt auch oberirdisch eingesetzt, um Ratten zusätzlich an der Oberfläche zu bekämpfen. Grund für den vermehrten Rattenbefall in diesem Gebiet sind jedoch auch viele achtlos weggeworfene Essensreste oder Müllablagerungen.
„Das Gebiet wird zu einem Ballungsraum für Ratten, weil z. B. die Essensreste eine regelmäßige Nahrungsquelle darstellen. Wer Essensreste nicht ordentlich entsorgt, untergräbt dadurch auch die Wirkung der Köderboxen“, erklärt Groß. „Das Verhalten der Einwohnerinnen und Einwohner ist entscheidend für die Wirkung der Bekämpfungsmaßnahmen.“ Auch die Eigentümer:innen von Rattenbefall betroffener Grundstücke sind gesetzlich verpflichtet, entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen in Eigenregie und auf eigene Kosten einzuleiten.
Maßnahmen und Prävention
Um die Ansiedlung und Vermehrung von Ratten zu verhindern, werden folgende Maßnahmen empfohlen:
- Lebensmittel- und Speisereste nicht über die Toilette oder das Spülbecken entsorgen, um zu verhindern, dass sie in die Kanalisation gelangen, wo die meisten Ratten leben.
- Abfälle wie Speisereste nur in die dafür vorgesehenen Abfallbehälter entsorgen, Kompostierung im Garten vermeiden.
- Futter für Haustiere so lagern, dass Ratten keinen Zugriff bekommen.
- Sonstige Abfälle, die illegal in Siedlungen entsorgt werden, als zusätzliche Nahrungsquelle vermeiden.
- Lebensmittel unterwegs nicht achtlos wegwerfen, sondern in den vorgesehenen Müllbehältern entsorgen.
- Müllbehälter stets verschlossen halten, sie bei Beschädigung austauschen und das Umfeld sauber halten.
- Gekochte Speisereste und tierische Abfälle (wie Fleisch) nicht in den Kompost geben.
- Fütterung von wildlebenden Tieren und Haustieren im Freien vermeiden, da Ratten von nicht aufgenommenen Nahrungsresten profitieren.
- Nahrungs- und Futtermittel nicht offen auf dem Grundstück aufbewahren.
- Hygienische und saubere Verhältnisse im Wohnumfeld sicherstellen.
„Eine effektive Prävention durch alle Beteiligten schützt vor einer Rattenplage und verhindert langfristige Probleme“, sagt Göbel.